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Grenzlehrpfad und Museum

Untersuhl, Obersuhl, Berka/Werra, Dankmarshausen

Bildurheber: Cornelia Schäfer

„Erinnerung –wachhalten“

Die Region Hessen /Thüringen ist in Ihrer jüngeren Geschichte an vielen Stellen besonders durch die deutsch- deutsche Teilung geprägt. Über fast 40 Jahre entwickelte sich ein Leben mit und an der Grenze. Familien waren geteilt, Freunde und Bekannte kaum mehr erreichbar.

Wie das Grenzgebiet auf DDR Seite aufgebaut war, das es aus einer vorgelagerten 10 km und 5-km-Sperrzone, gefolgt vom 500 Meter breiten Schutzstreifen und dem 10-m-Kontrollstreifen unmittelbar vor dem Grenzzaun bestand, war nur den unbemittelbar Betroffenen bekannt.

Die Sperrzonen konnte von den dort lebenden Bürgern nur mit ständiger Ausweiskontrolle an allen Zugangsstrassen und Bahnhöfen betreten werden. Unverhofften Besuch „von Ausserhalb“ gab es praktisch nicht.

Familienfeiern mußten langfristig geplant werden um für Verwandte einen Passierschein zu beantragen. Nach erfolgreicher Genehmigung durfte man damit, dann das Sperrgebiet für einen feststehenden Zeitraum betreten. Eine Besichtigung der Grenzanlagen war von DDR Seite undenkbar. Einfache Neugier wurde eher als Vorbereitung für einen Fluchtversuch gewertet, also keinesfalls einen Spaziergang mit dem Besuch in Richtung Grenze unternehmen und vielleicht noch mit einem Fernglas ausgerüstet...

Das alles liegt glücklicher weise hinter uns, die Natur hat sich den „Todesstreifen“ zurückerorbert und unsere Aufgabe ist es nun; daß so entstandene Grüne Band als wertvollen Lebensraum für viele Tier-, und Pflanzenarten zu schützen und zu erhalten.

Von den ehemaligen Sicherungsanlagen ist kaum noch etwas zu sehen, das Leben in der Region ist einfacher geworden und zusammengewachsen.

Doch es ist wichtig an die Geschichte zu erinnern an vielen Orten entlang der ehemaligen Grenze sind Museen und Erinnerungsstätten entstanden.

Bildurheber: Cornelia Schäfer

2009 wurde ein Grenzlehrpfad durch die Stadt Berka/Werra und die Gemeinden Gerstungen, Dippach, Dankmarshausen, Großensee und Wildeck offiziell eröffnet. Entlang der Grenze wurden in Obersuhl mit Schaukästen und Reste von original erhaltenen Grenzsperranlagen (Beobachtungsturm, Kolonnenweg, Kraftfahrzeugsperrgraben, Metallgitter, Grenzmeldenetz u.a.) die Unmenschlichkeit dieser Grenze sichtbar gemacht. Durch Texte, Datenübersichten und Fotos werden dem Betrachter die Stufen des Ausbaus der ehemaligen Grenze erläutert. Im Grenzmuseum können sich Interssierte eindrucksvoll über die politisch und menschlich schwierige Zeit des geteilten Deutschlands informieren. Ausrüstungsgegenstände von den Grenzsicherungsorganen Ost und West, sind ebenso wie ein Grenzrelief zu besichtigen. Die Zeitskala spannt einen Bogen von der Errichtung der Sperranlagen bis zum „Eisernen Vorhang“ und dessen Abriß im Jahre 1989 im Bereich Wildeck.

Der Grenzlehrpfad ist ca. 1 km lang und kann jederzeit ohne Führung besichtigt werden.



Das Grenzmuseum auf der Wache Obersuhl ist Sonntags
von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Für den Besuch mit einer Gruppe oder Schulklasse können Führungen vereinbart werden.

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