Flächennaturdenkmal Hautsee bei Dönges
Phänomen der schwimmenden Insel

In der Buntsandsteinlandschaft und den Wäldern um Frauensee und Dönges gibt es zahlreiche Einsenkungen und Einsturztrichter. Die Salzablagerungen des Zechsteinmeeres vor 250 Millionen Jahren bildeten mächtige Schichten. Darüber liegt Buntsandstein, dieser ist nicht so widerstandfähig und lässt Oberflächenwasser bis zu den wasserlöslichen Salzschichten durch. In vielen von Jahren wird das Salz aufgelöst und Hohlräume entstehen.

Wenn ihre Deckschicht nicht mehr mächtig genug ist, kann es zum Einbruch kommen. Man bezeichnet diese meist trockenen Hohlformen als „Erdfälle“. Im Falle des Hautsees besteht der Untergrund offensichtlich aus lehmigen Schichten, so konnte sich das Wasser seit langer Zeit sammeln und diesen Einbruchsee entwickeln.

Der Hautsee steht seit 1938 unter Naturschutz und bietet seltenen Tier und Pflanzenarten Lebensraum. Das einzigartige dieses Sees ist seine schwimmende Insel. Ein Teil aus Torf der sich vermutlich vom Ufer löste und mit Moor-Birken, Waldkiefern und Ohr-Weiden bewachsen ist. Bei erhöhtem Wasserstand kann sich diese Insel bewegen.
Aus dem jeweiligen Standort der Insel, und der Art der Bewegung, orakelte das Volk über das Schicksal und leitete Vorhersagungen ab. Man zweifelte nie an der Anwesenheit von Wassergeistern und Nixen. So sind in früherer Zeit viele Sagen und Erzählungen entstanden. Aberglaube und Volksmund wurden in zahlreicher Form von Schriftstellern wie Ludwig Bechstein, den Gebrüdern Grimm und dem Heimatdichter Ludwig Wucke in Form von Sagen und Reisebeschreibungen für die Nachwelt erhalten.
