Zur Geschichte des Hainich
Naturschutzgebiet und Weltnaturerbe


Die Waldentwicklung im Allgemeinen begann in der Nacheiszeit und da auch die Entwicklung des Hainich.
Forschungen gehen davon aus, dass die Hoch- und Kammlagen des Hainich sehr alte Waldflächen sind.
Die Besiedlung begann bereits in der Jungsteinzeit. Dies war eine Zeit der Menschheitsgeschichte vom Übergang der Jäger und Sammler zu Sesshaften, Ackerbau und Viehhaltung begann und somit auch die Bildung von Dorfgemeinschaften.
Bis Anfang des 6. Jahrhunderts gehörte der Hainich zum Königreich der Thüringer, danach wurde er von den Franken erobert. Auch weiterhin hatte der Hainich eine bewegte Geschichte mit vielen Teilungen und Zuordnungen. Sogenannte Dreiherrensteine, dienten als Grenzsteine zur Markierung der Territorien und erinnern noch heute daran. In früher Zeit wurde der dichte Wald von der Bevölkerung als Versteck bei Gefahr genutzt, z.B die Thiemsburg weist noch heute darauf hin.
Im Hochmittelalter spricht man von einer Rodungsperiode in der durch das Bevölkerungswachstum Waldbestände gerodet wurden, um Platz für Dorfgemeinschaften zu schaffen, ein typisches Zeichen ist die Namensendung – ung oder -roda. Später wurden dann Regeln für die Waldbewirtschaftung aufgestellt. Im 17. Jahrhundert kann man von organisierter Forstwirtschaft sprechen, es wurden diverse Forsthäuser gebaut die namentlich zum Teil heute noch existieren.
Mit 4 Truppenübungsplätzen wurde der Hainich in jüngerer Geschichte zweckentfremdet und militärisch genutzt, lange Zeit war er auch Sperrgebiet.
Vor 1935 wurde er durch die Wehrmacht genutzt, bis Mitte 1991 durch die Sowjet- und die Volksarmee und bis 1993 dann durch die Bundeswehr.
Dadurch fand in diesen Jahren keine forstwirtschaftliche Nutzung statt, die heute gewaltigen Buchenmischwälder fanden genügend Zeit sich so zu entfalten, wie wir sie heute genießen können.
